Thursday 31 December 2015

Weinachten im Ausland

Weihnachten in einem anderen Land zu feiern ist schwer. Man hat es uns immer erzählt und es ist leider auch wahr. Ich denke immer, dass ich die taffe bin, von wegen ich habe bestimmt kein Heimweh. Ich möchte immer meine Gefühle überspielen, damit ich keinem auf die Nerven gehe, aber an einem bestimmten Punkt explodiert man dann. Ich möchte euch definitiv keine Angst einjagen, ich möchte einfach nur erzählen, dass es anders ist. Natürlich ist jeder anders und geht mit Situationen verschieden um, aber es kann hart sein.
Ich weiß nicht, ob ich hier überhaupt in die Weihnachtsstimmung gekommen bin. Eins weiß ich, es ist so schnell vorüber gegangen. Amerika hat keinen Advent, keinen Nikolaus und keine Adventskalender und obwohl meine Mutter uns welche geschickt hat, habe ich es nicht immer geschafft ihn zu öffnen. Außerdem hat meine Gastfamilie einen Tannenbaum aus Plastik (den wir nebenbei schon nach Thanksgiving aufgestellt haben), was im ersten Moment wirklich komisch war. Allerdings ist Amerika ja Amerika und übertreibt mit allem natürlich. Wenn man hier schmückt, dann richtig. Viele Lichter und Figuren etc. Manchmal ist es wirklich wie in den Filmen, aber meistens dann doch ein bisschen zu kitschig. Außerdem kann man in Malls einen Brief an Santa schreiben, und ihn dann auch bei den verschiedensten Events treffen. Für meinen Teil auf einer Weihnachtsfeier und als er auf dem Feuerwehrwagen durch die Nachbarschaft in Kalifornien gefahren ist.
Weihnachten ist die Zeit für Familie. Und wenn man, wie ich, viel Zeit mit der Familie der Gastfamilie verbringt, bildet man sich schnell mal ein, ein wenig überflüssig zu sein - jeder macht sein Ding und du weißt nicht, wie du in die ganzen Situationen hineinpassen sollst. Ich hab mich einsam gefühlt, während meine Familie in Deutschland zusammen traditionell Fleischfondue gegessen hat. Das hat auf jeden Fall ziemlich viel mit Einbildung zu tun, aber ich schätze es ist nicht falsch Heimweh zu haben. Ich meine, ich habe viereinhalb Monate um und meine Halbzeit um, vielleicht habe ich alle Dinge erreicht, die ich erreichen wollte oder auch nicht, und natürlich habe ich während der Weihnachtsferien viel Zeit um nachzudenken. Das schlimmste im Moment ist, dass ich alles tun würde, um meine Eltern zu sehen, ich würde sie so gerne nur sehen, umarmen und sagen, dass ich froh bin sie zu haben. Das gleiche gilt für meinen Opa oder meine Schwester, obwohl ich doch immer gesagt habe, dass sie mir auf die Nerven geht. Aber im gleichen Moment kann ich mir einfach nicht vorstellen je wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Ich habe mein Leben hier, ob es perfekt ist oder nicht, ich habe mich an meine Routine gewöhnt und meine Gastfamilie ins Herz geschlossen. Leider habe ich in letzter Zeit etwas vergessen, wie gut ich es habe und dass ich dankbar für das alles sein sollte. Und das habe ich. Ich habe so viel Glück mit meiner Gastfamilie und vergesse manchmal danke zu sagen. Nicht jeden bekommt die Chance so viel zu sehen, wie ich es durfte und das nicht für selbstverständlich zu halten, habe ich wohl über die Weihnachtszeit vergessen.

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